Neuer Hochsee-Trawler unter Deutscher Flagge
Die feierliche Taufzeremonie fand bei starkem Regen, aber bei bester Stimmung im Bremerhavener Fischereihafen statt. Vor zahlreichen nationalen und internationalen Gästen wurden Reden und Danksagungen aus Politik und Wirtschaft gehalten, ehe Taufpatin Gerda Von der Plas zum traditionellen Champagnerflaschenwurf schritt und die Flasche schließlich unter Applaus am Bug zerschellte.
Das 88,10 Meter lange und in der Türkei gebaute Schiff zählt zu den modernsten seiner Art. In der vollautomatischen Fabrik unter Deck werden die gefangenen Fische gehäutet, filetiert, schockgefrostet und verpackt. Bis zu 100 Tonnen Fang können täglich so verarbeitet werden, nur fünf Mann pro Schicht sind für den reibungslosen Betrieb der großen Anlage nötig. Gefischt wird im Nordatlantik auf Weißfische wie Kabeljau, Rotbarsch, Schwarzer Heilbutt sowie nach Garnelen.
Jede Fangfahrt ist auf zirka sechs Wochen ausgelegt, die meisten der 40 Mann an Bord arbeiten im Schichtdienst nach MLC-Regularien rund um die Uhr. Für die Besatzung stehen an Bord eine Lounge, Kinoraum, Sauna, Fitnessraum sowie ein Hospital mit Krankenraum zur Verfügung.
Die "Jan Maria" wird von der Nordbank Hochseefischerei GmbH mit Sitz in Bremerhaven betrieben – einer deutschen Tochterfirmen der niederländischen P&P-Gruppe. Der familiengeführte Konzern, zu der auch das ebenfalls in Bremerhaven ansässige Firma Deutsche See gehört, gilt mit rund 8.000 Beschäftigten als größtes Fischereiunternehmen in Europa.
Der neue Trawler "Jan Maria" löst die 1990 gebaute und bisher in Rostock beheimatete "Gerda Maria" ab, die nun zum Verkauf steht.