Vortrag zum Rettungsgerät RescueStar
Der RescueStar ist ein neues Rettungsgerät für die waagerechte Rettung aus dem Wasser, wodurch die Gefahr des Kreislaufkollapses und des darauffolgenden Bergungstodes verringert wird. Das innovative Rettungsmittel ist außerdem bei schwerem Seegang und äußerst widrigen Witterungsverhältnissen einsetzbar. In dem Vortrag
"Fortschritt rettet Leben – Der RescueStar, ein modernes Seenotrettungsgerät und sein Einsatz"
6 Juni 2023 19 Uhr
Eintritt 3,50€ - 4,00€
"Windstärke 10" − Wrack- und Fischereimuseum Cuxhaven
Ohlroggestraße 1
27472 Cuxhaven
erläutert zunächst Prof. Michael Schwindt die Funktion und die Entwicklung des RescueStar, welche die damalige See-Berufsgenossenschaft begleitet hat.
Im Anschluss an den Vortragsteil zur Entwicklungsgeschichte berichtet Kapitän Ortwin Mühr von der CPO Containerschiffreederei in Hamburg von einer Rettungsaktion im südchinesischen Meer und ein speziell für diese Rettung von ihm entwickeltes Schiffsmanöver. Damals war das Frachtschiff "Vandon ACE" gesunken. Die Besatzung des Containerschiffs "MSC Rapallo" der Reederei CP Offen fand sieben Stunden nach dem Unglück vier Besatzungsmitglieder des gesunkenen Schiffes im Wasser treibend. Mit dem RescueStar konnten die Schiffbrüchigen bei starkem Sturm (10 Windstärken) und 5 Meter Wellenhöhe gerettet werden. Eine Rettungsleiter hätten die erschöpften Seeleute aus eigener Kraft nicht mehr hinaufklettern können und auch ein sicheres Aussetzen eines Rettungsbootes wäre bei dem starken Wellengang nicht möglich gewesen.
Der Vortrag findet im Rahmen der Sonderausstellung "Safety First - Rettungsmittel an Bord" im "Windstärke 10" − Wrack- und Fischereimuseum Cuxhaven statt. Die Sonderausstellung selbst läuft noch bis zum 31. Oktober 2023. Sie kann während der normalen Öffnungszeiten besucht werden und ist im Eintrittspreis enthalten.
Die Macher der Sonderausstellung spannen den Bogen von den Anfängen der Rettungsmittel im 19. Jahrhundert bis heute. Bereits 1891 regelte die damalige See-Berufsgenossenschaft mit ihren Unfallverhütungsvorschriften die Ausrüstung von deutschflaggigen Handelsschiffen mit Rettungsmitteln – und war damit Vorreiter. Aber erst der Untergang der "Titanic" im Jahr 1912 sorgte mit dem daraus entstandenen Internationalen Übereinkommen zum Schutz menschlichen Lebens auf See (SOLAS-Übereinkommen) für einen internationalen Mindeststandard, der bis heute immer weiter fortentwickelt wurde.
Dabei kommen verschiedenste kollektive und individuelle Rettungsmittel zum Einsatz, was die Sonderausstellung multimedial und mit vielen interessanten Ausstellungsstücken veranschaulicht.
Weitere Informationen zum Thema Rettungsmittel und die Arbeit der Dienststelle Schiffssicherheit der BG Verkehr auf diesem Gebiet erhalten Sie auf unserer Website in der Rubrik "Bau · Ausrüstung". Dort werden unter anderem verschiedene Rettungsgeräte in kurzen, spannenden Filmen vorgestellt.