IMO beschließt klimaneutrale Seeschifffahrt bis 2050

Alle 175 Mitgliedsstaaten der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation IMO haben sich auf der 80. Tagung des Meeresumwelt-Ausschusses (MEPC) auf eine aktualisierte Strategie zur Verringerung der Treibhausgase von Seeschiffen geeinigt. Das Ziel: Bis 2050 soll die Seeschifffahrt klimaneutral werden. (11.07.2023)

IMO 1 3.7.2023Der Ausschuss für den Schutz der Meeresumwelt (MEPC) der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation IMO hat auf seiner 80. Tagung in London mit den Stimmen aller 175 Mitgliedsstaaten eine gemeinsame Strategie für die schrittweise Reduzierung der Treibhausgase durch Schiffe vereinbart. Das Ziel: eine komplett treibhausgasfreie internationale Seeschifffahrt im Jahr 2050.

IMO 2 3.7.2023Der Weg zur Klimaneutralität soll in mehreren Schritten erfolgen. Die IMO-Mitgliedstaaten vereinbarten als Zwischenziele die Reduzierung der Treibhausgase aus der internationalen Schifffahrt um 20 bis 30% bis zum Jahr 2030 und um 70 bis 80% bis zum Jahr 2040 (jeweils im Vergleich zu 2008). Der Ausstoß von CO2 soll bis zum Jahr 2030 um 40% reduziert werden. Die schrittweise Umsetzung der Reduzierung der Treibhausgase in der Seeschifffahrt orientiert sich am 1,5-Grad-Temperaturziel des Pariser Klimaschutzabkommens.

Die IMO wird spätestens im Jahr 2025 ein Maßnahmenpaket verabschieden, um die vereinbarten Ziele erreichen zu können. Dazu gehören konkrete Vorgaben zur Verwendung verschiedener Brennstoffe und zum Einsatz alternativer Antriebsarten von Seeschiffen. Für neue Seeschiffe sollen die bereits bestehenden Energieeffizienz-Vorgaben der IMO verschärft werden. Außerdem wird die IMO ein Emissionshandelssystem einführen, um wirtschaftliche Anreize zur Verringerung des Ausstoßes von Treibhausgasen durch Seeschiffe zu schaffen.

IMO 3 3.7.2023Der Generalsekretär der IMO Kitack Lim erklärte auf der Sitzung des Meeresumweltschutz-Ausschusses, es sei seiner Organisation besonders wichtig, dass die Strategie von allen Mitgliedsstaaten gemeinsam zu schultern sei. Wirtschaftlich schwächere Nationen sowie Entwicklungsländer und kleine Inselnationen dürften nicht durch die ambitionierte Umweltpolitik von den großen Industrienationen abgehängt werden. Mögliche Ungleichgewichte sollen durch eine umfassende finanzielle Förderung abgemildert werden.