Bundesverdienstkreuz für Martin Struwe
„Es ist eine große Ehre, das Bundesverdienstkreuz zu erhalten. Ich sehe es auch als eine Auszeichnung für unser gesamtes Team an, denn unsere Arbeit in der Seemannsmission in Cuxhaven ist eine Teamleistung von Haupt- und Ehrenamtlichen“, so Seemannsdiakon Martin Struwe anlässlich seiner Auszeichnung, die jetzt in einer Feierstunde im Schloss Ritzebüttel stattfand.
Der 52-jährige leitet seit 2007 die Cuxhavener Seemannsmission. Die Hauptaufgabe von Martin Struwe und seinem Team besteht darin, Seeleute an Bord ihrer Schiffe zu besuchen. Der Grund: Die kurzen Liegezeiten vieler Schiffe lassen einen Besuch der Seeleute im Seemannsclub am Grünen Weg in Cuxhaven häufig nicht zu. Da Cuxhaven für viele Schiffe der erste deutsche Hafen in der Nordsee ist, kommen oftmals verletzte oder kranke Seeleute für ihre ärztliche Behandlung in das Cuxhavener Krankenhaus. Martin Struwe und sein Team betreuen dann diese Seeleute, in dem sie Kontakt zur Familie und Freunden herstellen, sich Sorgen und Ängste anhören, Zeitungen aus der Heimat mitbringen und bei Bedarf auch Dolmetscher organisieren.
Besonders eindrücklich ist Martin Struwe die Corona-Zeit in Erinnerung geblieben. Im Mai 2020 lag das Kreuzfahrtschiff "Mein Schiff 3" in Cuxhaven. Nachdem Crew-Mitglieder an Corona erkrankten, stellte die Gesundheitsbehörde alle 3.000 Personen an Bord unter Quarantäne. Das Havariekommando Cuxhaven bat die Deutsche Seemannsmission um Unterstützung für die psychosoziale Notfallversorgung der Seeleute. „Wir haben damals in kurzer Zeit ein professionelles Team zusammengestellt“, sagt Martin Struwe. „Mitarbeitende der Seemannsmissionen aus Bremerhaven, Stade und Hamburg haben uns hier in Cuxhaven unterstützt und geholfen.“
Vor seiner Zeit in Cuxhaven war Martin Struwe in Finnland und Bremerhaven tätig. Davor studierte er an der Evangelischen Fachhochschule Berlin soziale Arbeit und absolvierte die Ausbildung zum Diakon. Martin Struwe war zwölf Jahre ehrenamtliches Vorstandsmitglied im Dachverband der Deutschen Seemannsmission. Seit 2015 ist er Fachberater des Havariekommandos in Cuxhaven für psychosoziale Notfallversorgung. Martin Struwe ist verheiratet und Vater von vier Kindern.