Verkehrsminister: Mehr Deutsche Flagge

Auf dem traditionellen Reederessen des Verbandes Deutscher Reeder (VDR) hat Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing für mehr Seeschiffe unter deutscher Flagge geworben. Er betonte die Bedeutung fairer Wettbewerbsbedingungen in der Schifffahrt. Der Minister bedankte sich bei den deutschen Reedereien und ihren Seeleuten für ihre wichtige Arbeit. (09.12.2022)

Dr. Volker WissingDer Bundesminister für Digitales und Verkehr Dr. Volker Wissing hat sich in seiner Festrede auf dem VDR-Reederessen in Hamburg für mehr Seeschiffe unter deutscher Flagge stark gemacht. Wörtlich meinte er: "Bei der Deutschen Flagge ist noch Luft nach oben." Es sei zudem wichtig, für faire Wettbewerbsbedingungen in der Seeschifffahrt zu sorgen, so Dr. Wissing.

Die Corona-Pandemie sei eine schwere Zeit für die Seeleute gewesen. Dr. Wissing bedankte sich bei den Seeleuten, "dass sie uns mit allem versorgt haben, was wir als Gesellschaft brauchen." Auch während dieser Krise sei auf die deutschen Reedereien immer Verlass gewesen: "Sie haben geliefert!" Mit dem Ukraine-Krieg gebe es schon gleich die nächste Krise. Deshalb sei es so wichtig, den Wirtschafts- und Schifffahrtsstandort Deutschland noch resilienter und widerstandsfähiger zu machen, betonte der Minister.

Dr. Wissing bekannte sich in seiner Rede zum Ziel der Dekarbonisierung und einer klimaneutralen Schifffahrt bis zum Jahr 2050: "Wir müssen gerade in diesem internationalen Logistikbereich dafür sorgen, dass wir Treiber sind des Klimaschutzes und der Dekarbonisierung, aber dabei dürfen wir nicht das Geschäft aus unseren Märkten in weniger ambitionierte Märkte verlagern." Neben einem noch effizienteren Schiffsbetrieb spiele die Frage der klimaneutralen Antriebstechnologien eine große Rolle: "Wir brauchen Planungssicherheit bei den Schiffsbrennstoffen." Als Praxisbeispiele für umweltfreundliche Schifffahrt nannte er den Einsatz von Brennstoffzellen auf einem deutschen Kreuzfahrtschiff und das Schubschiff "Elektra".

Bundesverkehrsminister Dr. Wissing sprach in seiner Rede auch den Fachkräftemangel und die dringend notwendige Förderung von Nachwuchs in der Seeschifffahrt an. Die Suche nach geeigneten Nachwuchskräften sei jetzt schon schwer. Er betonte, dass neben den Unternehmen auch die maritime Bundesverwaltung seemännische Expertise benötige. "Wir wollen Fachkräfte finden," sagte der Minister – und dafür sei das Maritime Bündnis "best practice". Unternehmen hätten außerdem mit der Website www.machmeer.de der Berufsbildungsstelle Seeschifffahrt eine gute Möglichkeit, auf freie Ausbildungsplätze aufmerksam zu machen.

Zum Schluss seiner Rede rief Dr. Wissing dazu auf, das Thema Digitalisierung ernster zu nehmen. Denn zukünftig würden wir überall mit noch mehr Knappheiten konfrontiert werden und müssten daher lernen, mit diesen Knappheiten umzugehen. Am besten gelänge das, wenn wir in Deutschland noch mehr Daten generieren und teilen würden, schloss der Minister.