Deutsche Flagge – Digitale Flagge
Mit rund 6200 Eintragungen (davon gut zwei Drittel Seeschiffe) und circa 3500 Anträgen jährlich hat Hamburg das größte Schiffsregister Deutschlands. Bisher liefen hier alle Prozesse schriftlich auf Papier ab - das kostete Zeit und wurde von vielen Kunden als umständlich angesehen. Jetzt verbessert das Schiffsregister Hamburg mit der Digitalisierung seinen Service. Eine schnellere Bearbeitung und Online-Zugriff rund um die Uhr sparen den Kunden nicht nur Zeit, sondern auch Geld, wenn so Warte- und Liegezeiten während der Umregistrierung verkürzt werden können.
Eine Schiffsregistrierung erfolgt bei einem Schiffsneubau oder einem Flaggenwechsel bei dem Amtsgericht, das für den Heimathafen des Schiffes zuständig ist. Wird ein Schiff umgebaut oder umbenannt, müssen Schiffseigentümer Änderungsanträge stellen. Mit dem Online-Antrag können diese Anträge unabhängig von den Öffnungszeiten der Behörde von überall auf der Welt eingereicht werden. Auch für eine Akteneinsicht braucht man nicht mehr vor Ort zu erscheinen – ein Computer reicht. Die Deutsche Flagge geht mit der Digitalisierung einen weiteren wichtigen Schritt hin zu noch mehr Kundenservice.
Das Digitalisierungsprojekt wurde gemeinsam von der Hamburger Justiz- und Wirtschaftsbehörde, dem Amtsgericht Hamburg und den IT-Dienstleistern Dataport und MGM Technology umgesetzt. Ein entscheidender Schritt war es dabei, das Erteilen digitaler Schiffsurkunden zu ermöglichen. Jetzt kann das Hamburger Schiffsregister sämtliche Schriftstücke und Schiffspapiere digital ausstellen und elektronisch versenden.
Als zweites Bundesland hat Bremen mit dem zweitgrößten Schiffsregister Deutschlands beschlossen, sein Register ebenfalls zu digitalisieren. Auch hier wird die Digitalisierung der Verwaltungsprozesse (wie z. B. der Rufzeichenvergabe, die Prüfung von Namensdopplungen und die Einführung der digitalen Akte) erhebliche Kosteneinsparungen bringen – und das bei gleichbleibend hoher Qualität bei der amtlichen Prüfung der eingereichten Dokumente.