Neue LNG-Förderrichtlinie in Kraft getreten

Bundesregierung fördert umweltfreundlichen Gasantrieb von Seeschiffen

Das Bundesverkehrsministerium hat die mit Spannung erwartete Förderrichtlinie für die Nutzung von verflüssigtem Gas (Liquefied Natural Gas - LNG) auf Seeschiffen veröffentlicht. In Kürze wird ein erster Aufruf für Förderanträge folgen. Dann können Reedereien Zuschüsse für Neu- und Umbauten von Schiffen mit LNG-Antrieb beantragen.

Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) bezuschusst mit der neuen Förderrichtlinie den ausschließlichen oder Dual-Fuel-Betrieb für Hauptmotoren von Neubauten oder bestehenden Seeschiffen. Die Schiffe müssen in einem deutschen Seeschiffsregister eingetragen, unter einer EU-Flagge fahren und insbesondere in europäischen Gewässern operieren.

Reedereien von solchen Schiffen können in Kürze einen anteiligen Investitionszuschuss zu den Kosten des Einbaus einer LNG-betriebenen Maschine beantragen. Gefördert werden entweder die umweltschutzbezogenen Kosten (wenn sie getrennt ermittelbar sind) oder die Differenz der Kosten für LNG im Vergleich zu einer weniger umweltfreundlichen Investition. Nach der Förderrichtlinie bezuschusst das BMVI maximal 40% dieser Kosten. Bei mittleren Unternehmen (max. 250 Mitarbeiter und 50 Mio. Jahresumsatz) erhöht sich die Förderquote auf bis zu 50%, bei kleinen Unternehmen (max. 50 Mitarbeiter und 10 Mio. Jahresumsatz) sogar auf bis zu 60% der förderfähigen Kosten.

Im Maschinenraum

Mit der neuen Förderrichtlinie verfolgt das BMVI vier Ziele:

  1. Die Förderung von LNG als Schiffskraftstoff trägt zur Senkung der Luftschadstoffemissionen bei.

  2. Die Förderung unterstützt das Einhalten der im internationalen Umweltschutzübereinkommen MARPOL festgelegten Grenzwerte.

  3. Mit der Förderrichtlinie soll die Nachfrage nach LNG als Schiffskraftstoff in Deutschland gesteigert werden, um damit Anreize für den Aufbau einer LNG-Versorgungsinfrastruktur in Häfen für die Gasbranche zu geben

  4. Die Förderung ist Teil der Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie der Bundesregierung (MKS), mit der die Entwicklung von alternativen Antrieben und Kraftstoffen vorangetrieben werden soll.

LNG als Schiffskraftstoff trägt zur Senkung der Treibhausgas- und der Luftschadstoffemissionen bei, da es keine Schwefeloxid-Emissionen (SOx) verursacht. Durch LNG werden die Stickoxid-Emissionen (NOx) eines Seeschiffes im Vergleich zu herkömmlichen Schiffskraftstoffen um bis zu 90 Prozent, die Partikel-Emissionen sogar um rund 98 Prozent reduziert.

Weitere Informationen finden Sie in der Förderrichtlinie und auf der Website des Bundesverkehrsministeriums.